Am Sonntag bin ich spät abends wieder in Frankfurt gelandet. Es war wieder eine intensive Reise und noch am Samstag hat mich Hiba zur Familie von Alaa gebracht. Es ist nicht einfach die Not zu sehen und dann nichts zu tun, wenn man weiß wie geholfen werden kann. Shuri und Mohammed haben ihre Zukunft noch vor sich und wir haben positive Beispiele, wie aus Kindern, die wir früh unterstützt haben, verantwortliche und selbständige Erwachsene geworden sind.

In meinem letzten Bericht geht es noch einmal um Bilal. Unsere Intervention hat erste Früchte getragen. Am Donnerstag hat er bei seinem Onkel geschlafen und kam geduscht und mit sauberen Sachen zur Arbeit. Gut dass wir so beharrlich waren und uns weder von Straßenblockaden noch von Beschwerden der Familie haben aufhalten lassen.
Am Sonntag steht dann der Rückflug an.

Im Workshop Ma’an lil Hayat geht in erster Linie um das Zusammensein und die produktive Arbeit, die den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern viel Spaß macht. Bei dem 16 jährigen Bilal ist mehr angesagt. Bilal benötigt Hilfe zum Leben in Würde.

Manche Menschen fallen zufällig durch ein Raster, weil jemand, der es besser wissen müsste, eine Fehlentscheidung fällt. Dann gibt es wiederum Menschen, die eine solche Situation nicht einfach stehen lassen, sondern sich weiter auf die Suche machen, eine Lösung zu finden und so kommen wir dann mit ins Spiel.

Die Arbeit im Workshop ist immer wieder spannend, weil die Menschen so unterschiedlich sind und doch alle von dem Wunsch getragen Teil der Gruppe zu sein.

Es macht Spaß zu sehen, wie sich die Menschen mit "special needs" entwickeln. Raisa, die den Schafen jetzt ein Gesicht geben kann, hat auf dem Heimweg die ganze Zeit erzählt, dass Johannes ihr das beigebracht hat. "Sie war so stolz" , sagte die Mutter.

Am Morgen werden wir erst die Nachrichten hören, unsere Kontakte in Nablus und Jenin anrufen, und dann entscheiden, ob wir die Besuche in Nablus und Jenin machen können.
Bisher scheint alles ruhig zu bleiben. Wir hoffen, dass wir nicht zu viel Regen haben werden. Im Regen durch die Berge zu fahren ist anstrengend, denn das Wasser fließt über die Straße ab.

Hiam ist eine geschäftstüchtige Frau, die ihren Vorteil sucht, wie es für eine „Geschäftsfrau“ wichtig ist.
Mit herzlichen Grüßen aus einem schwierigen Land.

Immer wieder treffen wir auf Geschichten, die wir schon einmal erlebt haben. So ist es bei Machmud . Die Eltern sind engagiert und wissen, was ihrem Sohn helfen kann. Wir haben eine Familie, die ihren Beitrag leisten wird.

Hier kommt der schon vermisste 3. Bericht. Da ich manchmal Probleme mit dem Internet habe, hat es etwas gedauert. Um Mails zu empfangen und zu verschicken, muss ich in die Lobby oder in den Speisesaal gehen.
Wir haben hier phantastisches Wetter (für das Land) - es regnet fast pausenlos.

Es ist, gut, den Kontakt zu den Familien zu halten, damit die Menschen an denen uns gelegen ist, nicht unter die Räder kommen. Heute hat Salpi, die Sozialarbeiterin der Uni Bethlehem, unseren Eindruck bestätigt. Esra und Shahed brauchen die persönliche Bestätigung durch uns.

Das neue Jahr ist gestartet und ich habe mich wieder auf die Reise gemacht. Fathiyeh begleitet mich als Dolmetscherin und besonders als Fahrerin. Ich werde versuchen Sie und Euch teilhaben zu lassen.
Herzliche Grüße aus Bethlehem